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Während unseres Wochenendes in Bremerhaven, nachdem wir sieben Stunden lang im Klimahaus waren, wollten wir am Sonntag in der Stadt spazieren und den Weihnachtsmarkt entdecken. Ein Sturm ist aber während der Nacht angekommen und ich war nicht mehr so begeistert von der Idee, im stürmischen Regen zu spazieren. Wir haben nach einem Museum gesucht und haben uns schnell für das Deutsche Schifffahrtsmuseum entschieden. Das Museum wird aktuell renoviert und ein Teil der Dauerausstellung ist während der Baustelle nicht erreichbar (die Renovierung soll noch ein Jahr dauern). Die Schiffe kann man nur zwischen dem 15. März und dem 15. November besuchen. Aber die Besichtigung der Kogge-Halle und der Ausstellung 360° Polarstern ist möglich und sehr spannend.

Die einzige Kogge, die noch existiert

Am 8. Oktober 1962 stießt der Schneidkopfbagger Arlesienne bei Hafenerweiterungsarbeiten in Bremen auf ein verborgenes Wrack. Schnell sind Historiker und Archäologen überzeugt, dass es eine sehr wichtige Entdeckung ist. Das hervorgekommene Heck sah aus wie eines einer Kogge, die bis dann nur durch ikonographische Darstellungen (Münze, Siegel, Gemälde) bekannt war. Das Schiff befand sich im guten Zustand, obwohl es mindestens 500 Jahre alt und mehrere Jahrhunderte im Wasser geblieben war.

Die Bauarbeiter versuchen das Schiff freizulegen, aber die Eisennägel und die Holzdübel stehen nicht mehr fest und die 2000 Stücke der Kogge trennen sich voneinander. Stück für Stück sind sie aus dem Bremen Hafen rausgeholt und dokumentiert. Eine Art riesiges Puzzle mit 2000 Stücken wiederherstellen, um am Ende eine Kogge mit 23 Meter Länge und fast 8 Meter Breite zu haben! Die ersten Analysen ergeben eine Nutzung zwischen 1240 und 1440.

Aber die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft wird später mit der Dendrochronologie entdecken, dass die Kogge 1380 gebaut wurde. Durch vertiefte Analysen haben die Forscher herausgefunden, dass das benutzte Eichenholz 1378 im Hessen in der Nähe von Kassel geschlagen wurde. Ich finde es sehr spannend, dass die Dendrochronologie solche präzisen Informationen ermöglichen kann.

Gleichzeitig hat auch ein Schutzprogramm stattgefunden, weil das Holz, nach mehreren Jahrhunderten im Wasser und Schlamm, nicht schutzlos ausgestellt werden konnte. Fast zehn Jahren lang waren die Stücke in verschiedenen speziellen Lösungen eingetaucht, um Pilze und Bakterien zu vermeiden und damit die Ausstellung in der freien Luft zu ermöglichen. Sechs Jahren lang haben danach die Forscher gearbeitet, um die 2000 Teile zusammen zu stellen. Dann mussten die Teile noch 19 Jahre lang in anderen Lösungen eingelegt bleiben, um das Wasser, was bis im tiefen Holz war, auszuschließen. Dreißig Jahren nach ihrer zufälligen Entdeckung war die Kogge für die Dauerausstellung bereit.

Der Rest der Dauerausstellung zeigt sehr pädagogisch und experimentell die Bautechniken der Kogge. Man kann also die Abdichtung, das Seil, usw. entdecken und damit experimentieren. Viele Ausstellungsstationen sind für Kinder gedacht, um den Schiffsbau und die Schifffahrt zu verstehen.

Forscher/Forscherin auf dem Polarstern

Im 2. Gebäude kann man den Polarstern entdecken. Es ist ein Forschungsschiff in der Polarzone. Das erste Teil der Ausstellung zeigt verschiedenen Geräten und Gegenständen für die Schifffahrt und die maritime Forschung. Wir könnten sogar sehen, wie eine Gezeitenrechenmaschine renoviert wurde, es war auch spannend, sich direkt mit den TechnikerInnen auszutauschen.

Danach können wir auf dem Polarstern gehen… in der virtuellen Realität in einem Raum, der so groß wie die Hälfte des Schiffs ist.

Die verschiedenen Räume des Schiffs sind am Boden markiert und man kann in der virtuellen Realität ein Zimmer, die Küche, den Maschinenraum, das Forschungslabor, den Aufenthaltsraum, usw. besichtigen. Es ist wirklich spannend, weil man das Alltagsleben der WissenschaftlerInnen entdeckt aber man sieht auch, wie das technische Personal auf dem Schiff arbeitet. Man hat fast den Eindruck, sich mit dem Team auszutauschen.

Meine beiden älteren Kinder (5 und 8 Jahre alt) waren fasziniert und haben weiter fantasiert, dass sie Forscher und Forscherin auf dem Polarstern waren und bald in der Antarktis ankommen werden, um Pinguine zu beobachten. Die Kleinere (3 Jahre) war eher skeptisch und wollte diese komischen Brillen gar nicht tragen. Glücklicherweise gab es große Sitzkissen, Zeichnungen und Buntstiften, was sie besser fand.

Dieses Museum hat uns sehr gut gefallen, sowohl die Kogge-Halle als auch die Ausstellung über den Polarstern. Wir haben viel über Themen, die uns relativ unbekannt sind, gelernt. Die praktischen Erfahrungen und die virtuelle Realität haben uns alle überzeugt. Das Personal des Museums war sehr freundlich und es war sehr interessant mit ihnen zu reden.

Wir planen, in 2 oder 3 Jahren wieder nach Bremerhaven zu kommen. Wir sind jetzt gespannt, das renovierte und vollständige Museum zu sehen.